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Eigenbetrieb des Landkreises Harz

Unterrichtsangebote

Blockflöte

Holzblasinstrumente

Blockflöte spielen ist doch kinderleicht, oder? Es stimmt schon, dass jedes Kind dem Instrument sofort einen Ton entlocken kann und es stimmt auch, dass die Blockflöte häufig als Einstiegsinstrument gewählt wird. Doch ist das schon alles, was das Instrument zu bieten hat? Blockflöten gibt es schon seit vielen tausend Jahren in vielen Kulturen. Auch wenn manche sehr alte Instrumente aus Knochen gearbeitet wurden und manche sehr neue aus Kunststoff, gehört die Blockflöte zu der Gruppe der Holzblasinstrumente. Die Klangerzeugung ist leicht damit zu erklären, dass die Luft durch den Windkanal über den Block (aha!) auf das Labium gelenkt wird, an dem dann der Ton entsteht. Durch Öffnen und Schließen der sieben Grifflöcher und des Daumenloches an der Unterseite können verschiedenen Töne und damit Melodien erzeugt werden. In England heißt die Blockflöte „recorder“ und in Italien „Flauto dolce“, das heißt soviel wie „süße Flöte“ und bezieht sich auf den Klang des Instrumentes. Eine weitere eher altertümliche Bezeichnung „Schnabelflöte“ oder „Flute a bec“ deutet auf die äußere Form des Kopfstückes hin. So vielfältig wie die Namen sind auch die unterschiedlichen Größen der Blockflöte. Wie in einem Chor gibt es verschiedene Stimmlagen, also Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassblockflöte. Seltener sind sogar noch kleinere (Sopranino- und Garkleinflöten) oder noch wesentlich größere (Großbass- und Subbassflöten). Besonders in der Zeit der Renaissance und des Frühbarock bis ca. 1650 wurde Blockflöten „chorweise“ gespielt, erst danach konnte sich die Altblockflöte als Soloinstrument durchsetzen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als größere Orchesterbesetzungen in Mode kamen, konnte die Blockflöte aufgrund ihrer geringen Lautstärke nicht mehr mithalten und geriet für über hundert Jahre in Vergessenheit. Heute ist die Blockflöte nicht nur als Einstiegsinstrument sondern auch als Soloinstrument und in der Kammermusik beliebt. Wer sie richtig ernst nimmt –und wenn man die vielfältige Sololiteratur spielen will, muss man das – kann es zu einer virtuosen Meisterschaft wie auf jedem anderen Instrument auch bringen. Und das ist dann nicht immer kinderleicht.



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